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Am 14. August fuhr ich mit dem Zug nach Argentière und traf dort Karen und Ralf, die schon fast 2 Wochen im Mont-Blanc-Gebiet unterwegs waren. Von La Croix de Lognan (1973 m) stiegen wir bei strahlendem Wetter über den Argentière-Gletscher zur Argentière-Hütte (2771 m) auf. Am nächsten Morgen nahmen wir gleich den Aufstieg zur Aiguille d' Argentière (3901 m) über den Milieu-Gletscher in Angriff. Der Gletscher war sehr aper und an einigen Stellen gerade noch begehbar. In der Gipfelflanke (400 m, oben bis 45 Grad steil) mussten wir ein kurzes Stück in den brüchigen Fels ausweichen, da der Firn bzw. das Eis an der schmalsten Stelle vom Schmelzwasser unterhöhlt war. Den Gipfel erreichten wir in Sollzeit um etwa 10 Uhr. Die Aussicht genossen wir in vollen Zügen. Wir waren an diesem Tag 1 von 2 Seilschaften am Berg, und hatten den Gipfel 1 Stunde lang für uns. Die zweite Seilschaft war zu diesem Zeitpunkt noch auf dem Arête Jardin unterwegs. Der Abstieg über die aufgeweichte Firnflanke und den zerrissenen Gletscher verlangte Konzentration, und der Weg über die Felsbrocken unterhalb des Gletschers war noch lang. Insgesamt war es aber eine sehr schöne und lohnende Unternehmung in der bizarren Hochgebirgswelt des Mont-Blanc-Gebiets.
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